Baufinanzierung für junge Menschen

Lehre beenden, Studium absolvieren und dann direkt ein Haus bauen? Das ist nicht der übliche Weg für junge Menschen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, feststeht aber, dass sich vor allem die Baufinanzierung für jüngere Menschen häufig schwierig gestaltet. Warum ist das so? Und was muss man beachten, wenn man sich schon früh für ein eigenes Haus entscheidet?

Gibt es das richtige Alter für eine Immobilie?

Die meisten Menschen lassen sich Zeit mit dem persönlichen Eigenheim. Wer frisch aus der Ausbildung oder dem Studium kommt, möchte es in der Regel erst einmal gemächlich angehen lassen und nicht gleich anfangen ein eigenes Haus zu bauen und sesshaft zu werden.

Aber was spricht dann für eine Baufinanzierung in jungen Jahren?

Vorteile der Baufinanzierung und des Bausparens für junge Menschen:

  • Aktuelles Zinsniveau – Wer zurzeit einen Kredit aufnimmt, kann von sehr niedrigen Zinssätzen profitieren.
  • Keine Abschlussgebühr – Einige Bausparkassen erlassen jungen Menschen die Abschlussgebühr des Bausparvertrags. Das ist aber von Bank zu Bank unterschiedlich und hängt mit bestimmten Bedingungen zusammen.
  • Keine Bindung – In einigen Bausparverträgen für junge Leute wird keine Zweckbindung festgeschrieben. Das bedeutet, dass der Kredit nicht zwingend für die Finanzierung eines Hausbaus genutzt werden muss und auch anderweitig eingesetzt werden kann.

Grundsätzlich sehen sich junge Bauherr*innen aber mehr Hindernissen ausgesetzt als Ältere. Ein Hauptgrund hierfür ist das fehlende Eigenkapital.

Der Hausbau stellt junge Menchen vor einige Hindernisse

Kredit ohne Eigenkapital – Ist das möglich?

Um die Finanzierungszusage einer Bank zu erhalten, ist es besonders wichtig, ein regelmäßiges Einkommen vorweisen zu können und ausreichend Eigenkapital zu besitzen. Je länger man bereits ein festes Einkommen hat, desto vertrauenswürdiger wirkt man. Und je höher das Eigenkapital ist, desto besser in den Augen der Bank. Wenn man noch jung ist und möglicherweise direkt aus der Ausbildung kommt, ist es gar nicht so einfach diese beiden Kriterien zu erfüllen. Man hatte schlichtweg noch nicht die Zeit, viel Geld anzusparen. Aber – bekommt man überhaupt einen Kredit ohne richtiges Eigenkapital?

Die Antwort ist jein. Ratsam ist es auf jeden Fall, schon früh mit dem Aufbau des Eigenkapitals zu beginnen. Eigenkapital zeigt der Bank, dass man sparen kann und ermöglicht einen günstigeren Kredit. Eine andere Möglichkeit besteht noch in der Vollfinanzierung. Hierbei finanzieren Bauherr*innen die komplette Bausumme selbst. Unterschieden wird zwischen einer 100-Prozent-Finanzierung und 110- bzw. 120-Prozent-Finanzierungen. Bei der 100-Prozent-Finanzierung trägt der*die Bauherr*in im Gegensatz zur 110- oder 120-Prozent-Finanzierung nur den Kaufpreis oder die Bausumme, aber nicht die Nebenkosten. Dazu zählen beispielsweise die Grunderwerbsteuer, Notarkosten oder die Maklergebühren.

Eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital ist also in der Theorie möglich, aber nicht immer empfehlenswert. Je mehr Eigenkapital Sie vorweisen können, desto kleiner fällt Ihr benötigtes Darlehen aus. Und je geringer der Betrag Ihres Darlehens ist, desto weniger Zinsen müssen Sie am Ende bezahlen.

Hausbau in jungen Jahren – Was sollte man bedenken?

Junge Menschen sind heutzutage in der Regel viel länger mit Ihrer Ausbildung oder ihrem Studium beschäftigt als noch vor zwanzig Jahren. Viele machen gleich mehr als einen Abschluss, brechen Ausbildungen wieder ab und fangen neue an oder nehmen sich Zeit für soziale Projekte, ein ökologisches Jahr oder das Reisen.

Es gibt unzählige Möglichkeiten und Perspektiven, was dazu führt, dass junge Menschen flexibler sind und zum Beispiel öfters umziehen, den Job wechseln oder Zeit im Ausland verbringen. Wenn man in jungen Jahren bereits ein Haus bauen will, braucht es also eine wichtige Voraussetzung: Man sollte konkrete Vorstellungen von der persönlichen Zukunft haben. Ein Hausbau bindet Bauherr*innen an einen Ort, kostet neben Geld auch viel Zeit und Nerven und ist ein Fundament für kommende Zeiten. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die Familienplanung. Damit sich nicht erst später herausstellt, dass das gebaute Objekt nicht familienfreundlich ist oder zu klein für die gewünschte Kinderzahl, sollte man sich darüber bereits im Vorhinein Gedanken machen.

Baufinanzierung für junge Menschen

Nicht nur die Familienplanung sollte man vor dem Hausbau und der Baufinanzierung durchdenken, auch die berufliche Zukunft spielt eine entscheidende Rolle. Gerade wenn man einen Kredit aufgenommen hat, sollte man beruflich langfristig gefestigt sein, um die Raten auch abzahlen zu können. Hinzu kommt, dass Bauherr*innen auch den groben Karriereweg im Blick haben sollten und sich überlegen müssen, ob dieser mit einem Hausbau zu vereinen ist. Arbeitsmarktveränderungen oder hohe Karriereambitionen erfordern zum Teil auch einen Wohnortswechsel. Mit einem Eigenheim ist man aber an einen Ort bzw. eine Region gebunden.

Klare finanzielle Verhältnisse schaffen

Nicht nur als junge*r Bauherr*in sollte man sich bei der Baufinanzierung immer einen guten Überblick über die finanziellen Verhältnisse schaffen. Möchte man aber schon in jungen Jahren den Traum vom Eigenheim realisieren, ist es umso wichtiger.

Das liegt unter anderem daran, dass viele junge Bauherr*innen zwar als Paar ein Haus bauen wollen, aber noch nicht verheiratet sind. Hierbei sollte im Vorhinein klar festgelegt werden, wie es im Falle einer möglichen Trennung weitergeht – zum einen mit der Immobilie selbst, zum anderen aber auch mit der Finanzierung und den ausstehenden Darlehensraten. Ein*e Eigentümer*in sollte vorher ganz konkret bestimmt und auch finanzielle Verantwortungen klar geregelt werden.

Um klare finanzielle Verhältnisse bei der Baufinanzierung zu schaffen, ist außerdem eine sorgfältige Kalkulation notwendig. Was kann man sich überhaupt leisten? Um diese Frage zu beantworten, sollte man in seine Rechnungen die aktuelle Kaltmiete, eine Laufzeit von ca. 25-30 Jahren und einen Pufferbetrag mit einbeziehen. Für diese Kalkulation können Sie aber auch jederzeit Expert*innen von Ihrem TGI Finanzpartner zurate ziehen. Wir helfen Ihnen gerne!

Baufinanzierung - Finanzen regeln und sorgfältig Kalkulieren

Förderungsmöglichkeiten bei einer jungen Baufinanzierung oder beim Bausparen

Junge Bausparer*innen können von der staatlichen Wohnungsbauprämie profitieren. Wenn man zwischen 16 und 25 Jahre alt ist, zahlt der Staat auf einen maximal geförderten Sparbetrag von 512 Euro pro Jahr eine Prämie von 8,8 Prozent. Außerdem bieten einige Banken jungen Menschen Jugendprämien, die sich lohnen können. Hierbei sollte man sich bei seiner Bank zu den Angeboten und Konditionen informieren.

Neben Prämien kann man auch bei der “jungen Baufinanzierung” die Förderungsprogramme der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) nutzen. Diese bietet unterschiedliche Förderungen an, zum Beispiel im Bereich des energieeffizienten Bauens.

Eine Baufinanzierung ist für junge Menschen schwieriger, aber durchaus machbar. Ratsam ist es eher, dass man sich Zeit lässt – gerade in jungen Jahren verändern sich Lebensumstände schnell. Wer trotzdem schon weiß, dass ein Eigenheim ins Leben passt, kann mit sorgfältiger Planung und der richtigen Beratung auch schon früh damit beginnen. Ihr TGI Finanzpartner unterstützt Sie dabei gerne!

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