Emotionen haben einen wesentlichen Einfluss auf unsere generelle Entscheidungsfindung. Bei Anlageentscheidungen verhält es sich nicht viel anders. Emotionale Faktoren wie Panik, Unsicherheit, Angst, Zweifel und Hoffnung haben einen indirekten Einfluss darauf, wie und zu welchem Zeitpunkt Anleger ihr Geld investieren. Kursbewegungen an den Börsen sind ebenfalls auf emotionale Reaktionen zurückzuführen, wobei die Unsicherheit bzw. Sicherheit der vermutlich stärkste treibende Einflussfaktor ist.
Insbesondere für Einsteiger ist es ratsam, auf die verschiedenen emotionalen Stolperfallen zu achten, die dazu führen, Investmententscheidungen auf Grundlage von Emotionalität anstatt der Rationalität zu treffen. Denn mit rationalen Entscheidungen kann das Rendite-Potenzial der Geldanlage optimal ausgeschöpft werden. In unserem TGI-Blogartikel haben wir Ihnen drei der wichtigsten emotionalen Fallstricke zusammengefasst, die Sie vermeiden sollten, um zukünftig bessere Anlageentscheidungen treffen zu können. TGI Finanzpartner klärt auf!
Inhaltsverzeichnis
- Welche Folgen der blinde Herdentrieb haben kann…
- Verlustaversion – Lieber Verluste vermeiden, anstatt Gewinne zu erzielen
- Die Überschätzung von Wahrscheinlichkeiten
Welche Folgen der blinde Herdentrieb haben kann…
Die Börse wird in der Öffentlichkeit oftmals als ein Handelsplatz wahrgenommen, bei dem sich Kursbewegungen rein rational aus Kennzahlen, Zinsen, Notenbanken und wirtschaftspolitische Entscheidungen ableiten. Jedoch haben psychologische Verhaltensmuster oftmals einen deutlich höheren Effekt auf die Börsen als gemeinhin angenommen. Der Herdentrieb ist hierfür ein bezeichnendes Beispiel. Anleger tendieren dazu, sich der vorherrschenden Meinung über bestehende Markttrends anzuschließen ganz gleich, ob eigene Erfahrungswerte mit den Anlageprodukten existieren. Die Hoffnung besteht darin, dass die breite Masse mit der gewählten Anlagestrategie schon recht behalten würde.
Dieses Phänomen ließ sich beispielsweise beim „Bitcoin“ beobachten. Anleger investierten zu hunderttausenden in den Bitcoin, ohne spezifische Vorkenntnisse über die Kryptowährung zu besitzen. Der Herdentrieb wurde von der Angst genährt, den Trend womöglich zu verpassen und keine hohen Renditen zu erzielen. Anstatt jedoch hohe Rendite zu erwirtschaften, verloren viele Anleger infolgedessen ihre Altersvorsorge in den Spekulationsgeschäften. Eine langfristig ausgerichtete, gut vorbereitete, fakten-fundierte, rational nachvollziehbare Anlagestrategie ist der Grundstein einer erfolgreichen Geldanlage. Eine trendgetriebene Investitionsentscheidung wird folglich auf Grundlage von emotionalen Beweggründen getroffen und kann wie beim Bitcoin-Beispiel zu einem Ausbleiben des Anlageerfolgs führen.
Verlustaversion – Lieber Verluste vermeiden, anstatt Gewinne zu erzielen
Menschen empfinden Verluste als weitaus negativer als die Freude an erwirtschafteten Gewinnen. Dieser Umstand lässt sich auch auf das Anlageverhalten adaptieren. Anleger tendieren dazu, Wertpapiere, die einen Wertzuwachs verzeichnet haben, möglichst schnell zu verkaufen, um den erwirtschafteten Gewinn möglichst nicht zu gefährden. Durch diese Art des kurzfristigen Verkaufs entgehen Anlegern häufig Wachstumspotenziale, die sonst hätten ausgeschöpft werden können.
In der Verlustzone wiederum verhalten sich Anleger tendenziell risikofreudiger, denn die Zuversicht, am Ende doch noch in den gewinnbringenden Bereich vorzustoßen, hemmt die Bereitschaft, sich von den verlustbedrohten Wertpapieren zu trennen. Das Wirecard-Szenario war hierfür ein gutes Beispiel. Viele Anleger hielten trotz hoher Verluste weiterhin an den Wirecard-Wertpapieren fest. Nicht zuletzt überwog die Hoffnung, dass sich die Kursbewegungen wieder in die Gewinnzone verlagern würden. Die Wirecard-Aktien sind heutzutage nahezu wertlos. Die rationale Bewertung einer Investition führt dazu, dass eine objektive Abwägung des Risiko-Chancen-Verhältnisses eine fundierte Einschätzung des Anlegens ermöglicht.
Die Überschätzung von Wahrscheinlichkeiten
Negative Ereignisse hinterlassen einen bleibenden Eindruck und haben eine stärkere Nachwirkung als positive Geschehnisse. Beispielsweise ist das Flugzeug statistisch gesehen eines der sichersten Verkehrsmittel. Kommt es zu einem Flugzeugabsturz, hinterlässt dies nicht zuletzt aufgrund von medialer Berichterstattung einen prägenden negativen Eindruck. Trotz der statistisch geringen Wahrscheinlichkeit eines Flugzeugabsturzes haben viele Menschen jedoch Angst, in ein Flugzeug zu steigen. Ähnlich verhält es sich auch mit negativen Ereignissen am Aktienmarkt. Das Platzen der Dotcom-Blase zur 2000er-Wende hatte zur Folge, dass viele Anleger ihr Investment und Ihre Altersvorsorge verloren. In der medialen Berichterstattung wurde der Crash zudem über Monate hinweg thematisiert.
Dieses Ereignis hat die deutsche Aktienkultur nachhaltig geprägt. Am besten ist dies am deutschen Sparverhalten zu sehen. Obwohl Spareinlagen weit unter der Inflation liegen, verlagern viele Menschen Ihr Geld lieber auf Tagesgeldkonten, um Verluste durch den Ankauf von Wertpapieren oder Aktien zu vermeiden. Dabei zeigt sich, dass eine langfristige Geldanlage im Zeitverlauf trotz kurzzeitiger Schwankungen positive Rendite erzielt. Die Wahrscheinlichkeit, sein gesamtes eingesetztes Kapital bei einer langfristigen Geldanlage zu verlieren, ist historisch gesehen überaus gering.
Eine Entscheidung, sein Geld (z.B. aufgrund von Verlustängsten, die z.B. auf vergangene Kurseinbrüche zurückzuführen sind) lieber zu sparen oder nicht am Aktienmarkt zu investieren, kostet Rendite.
Gerne unterstützt TGI-Finanzpartner Sie kompetent dabei, rational fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Wir stehen Ihnen in unseren Büros, in Kiel und Hamburg, gern für ein persönliches Gespräch zur Verfügung! Oder vereinbaren Sie einen Termin für unsere „virtuelle Präsenzfiliale“