Frage: Welche Form der Immobilienfinanzierung ist für mich sinnvoll?

Frage: Welche Form der Baufinanzierung eignet sich für mich?

Antwort: Um zu klären, welche Kreditform Sie für die Finanzierung Ihrer Immobilie wählen sollten, seien die gängigsten Arten kurz vorgestellt.

In der Regel nehmen Sie ein so genanntes Annuitätendarlehen auf. Hier bleiben die monatlich zu leistenden Raten während der kompletten Kreditlaufzeit unverändert. Des Weiteren sind lange Zinsbindungsfristen von 20 Jahren durchaus üblich. Das Annuitätendarlehen bietet Ihnen so ein hohes Maß an Planungssicherheit. Sind die Zinsen zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme allerdings hoch, kann es ratsam sein, variable Zinsvereinbarungen in Anspruch zu nehmen. So profitieren Sie von zukünftig fallenden Zinsen.

Die Raten des Annuitätendarlehens bestehen dabei aus Tilgungsraten und Zinszahlungen. Je länger Ihr Kredit läuft, desto höher wird der Anteil der Tilgung und desto weniger Zinsen müssen Sie zahlen. Sofern Sie Ihr Darlehen genau nach Tilgungsplan abbezahlen ist diese Information für Sie irrelevant. Wichtig wird das nur, wenn Sie Ihren Kredit bereits vor dem Ende der Vertragslaufzeit ablösen möchten. Die Kosten der vorzeitigen Ablösung berechnen sich nämlich an Hand der Tilgungssumme.

Ein Beispiel soll den Sachverhalt verdeutlichen

Kreditsumme: 200.000 Euro, ausgehandelte jährliche Annuität: 20.000 Euro, fester Zinssatz: 5 Prozent.
Am Ende des ersten Jahres begleichen Sie die Rate in Höhe von 20.000 Euro. Diese setzt sich aus 10.000 Euro Zinszahlungen und 10.000 Euro Tilgungsrate zusammen. Ihre restliche Schuld beträgt nun 190.000 Euro.
Am Ende des zweiten Jahres bezahlen Sie wieder 20.000 Euro an Die Bank. Allerdings müssen Sie jetzt nur noch 9.500 Euro (Restschuld * Zinssatz) Zinsen entrichten und tilgen 10.500 Euro (Annuität – Zinsen) Ihres Darlehens. Die verbliebene Schuld beträgt somit 179.500 Euro.

Welche Formen der Baufinanzierung gibt es eigentlich (Foto: Urheberrecht: sqback / 123RF Stockfoto.)

Ebenfalls weit verbreitet ist hierzulande das Bausparen. Es ist eine Kombination aus Spar- und Darlehensvertrag. Sie als künftiger Bauherr zahlen monatlich oder jährlich Geld auf ihren Bausparvertrag ein, bis dieser in etwa 40 bis 50 Prozent der gesamten Bausparsumme erreicht. AB diesem Zeitpunkt erhalten Sie einen rechtlichen Anspruch auf ein zinsgünstiges Darlehen, sofern Sie kreditwürdig sind.
Einen Kredit mit so günstigen Konditionen erhalten Sie nur in extrem Niedrigzinsphasen. Der Nachteil ist allerdings, dass Sie bereits Jahre vor dem Bau Ihres Hauses mit dem Sparen anfangen müssen.

Ein weniger verbreitete Form ist die Finanzierung des Baus mithilfe einer Lebens- oder Rentenversicherung. Sie können dabei alle Schuldzinsen steuerlich absetzen. Wer seine Immobilie lediglich als Geldanlage erwirbt und vermieten möchte, profitiert am meisten von dieser Finanzierungsart.
Während der gesamten Laufzeit des Darlehens zahlen Sie lediglich Zinsen und keinerlei Tilgungsraten. Am Ende des Vertrages wird dann die Lebens- oder Rentenversicherung mit der Kredithöhe verrechnet. Neben steuerlichen Vorteilen sichern Sie so Ihre Angehörigen ab. Im Falle eines frühzeitigen Ablebens des Bauherren, ist der Kredit durch die Lebensversicherung gedeckt und die Hinterbliebenen bleiben nicht auf den Schulden sitzen.

Im Prinzip sollte Ihnen jetzt klar sein, welche Form der Baufinanzierung für Sie persönlich Sinn macht. Wer kurzfristig Bauen möchte, sollte fast immer zum gängigen Annuitätendarlehen greifen. Sind Sie sich aber bereits jetzt sicher, dass Sie in fünf, zehn oder gar fünfzehn Jahren Bauen möchten, lohnt sich das klassische Bausparen noch immer. Soll die Immobilie vermietet werden, ist es ratsam, alternative Finanzierungen etwa über eine Lebensversicherung in Betracht zu ziehen.

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