Frage: Wie funktioniert die Schufa, was ist negativ, was positiv?

Antwort: Wann immer die Schufa (www.schufa.de) in den Medien auftaucht, so sind die Schlagzeilen meist negativ behaftet. Besonders in Sachen Datenschutz hagelt es immer wieder Kritik, verfügt das Unternehmen doch über Informationen von rund 75 Prozent der Deutschen.

Doch wie funktioniert die Schufa denn genau?

Der Konzern ist Vertragspartner einer Vielzahl von Banken, Sparkassen und Leasingunternehmen. Mittlerweile gibt es auch Verträge mit großen Versandhäusern und Telekommunikationsgesellschaften. Durch die legale und vertrauliche Weitergabe von bestimmten Daten weiß die Schufa dann beispielsweise welche Person wo über Girokonten, Handyverträge oder eben Kredite verfügt. Umgekehrt wenden sich dann auch Wirtschaftsunternehmen an die Schufa, um eben diese Daten abzufragen. Das soll Geschäftsprozesse beschleunigen und die Zahlungsfähigkeit der Vertragspartner garantieren.

Der Prozess ist durchaus positiv zu bewerten. Angenommen, eine Bank ist sich nicht sicher, ob ein Kunde einen angefragten Kredit wirklich begleichen könnte. Dann wird das Kreditinstitut versuchen, möglichst viele Informationen über die Person zu sammeln, um zu einem fundierten Urteil zu kommen. Gehalts- und Vermögensnachweise sind dabei ein wichtige Bestandteile, die weitreichende Informationen über die Kreditwürdigkeit liefern können. Doch das alleine reicht nicht aus, um auch die Zuverlässigkeit eines Kreditnehmers beurteilen zu können. Ist dieser in der Vergangenheit etwa durch eine unzuverlässige Zahlungsmoral aufgefallen und wurde mehrfach abgemahnt, dann weiß die Schufa das in der Regel.

Ihr Bonitäts-Punktestand: Der Schufa-Score

Die Schufa verarbeitet alle Informationen, die sie über eine Person erhalten kann intern zu einer Kennzahl die die Daten vergleichbar mit anderen Personen macht. Dieses Scoring hilft dabei, mit einem Blick eine Beurteilung über die Kreditwürdigkeit einer Person vornehmen zu können. Der Schufa-Score ist eine Kennzahl, die Banken und Unternehmen erhalten, wenn Sie eine Abfrage über eine Person vornehmen.

In der Praxis drückt sich dieser Wert in Prozent aus, wobei 100% die beste Beurteilung ist und 0% die schlechteste. Beides wird in der Regel kaum vorkommen, da schon ein Girokonto, ein Handyvertrag und ähnliches dazu führen kann, dass man Prozentpunkte einbüßt. Das oft kritisierte Geoscoring, also der Einfluss von der Wohngegend auf die Bonitätseinstufung hat die Schufa abgeschafft.

Auswirkungen des Schufa-Scoring

Ist ihr eigener Schufa-Score sehr nahe an den 100%, dann ist dies für Sie ein Vorteil, denn die Bank, von der Sie ein Darlehen erhalten möchten, hat also ein geringeres Ausfallrisiko bei ihrem Darlehen und kann dadurch die Zinsen senken.

Bis hierhin funktioniert das System einwandfrei. Wer über keinerlei negative Schufa-Einträge verfügt, für den ist das Unternehmen eher ein Gewinn.

Es kann allerdings vorkommen, dass Schufa-Einträge nicht der Wahrheit entsprechen oder auf Missverständnissen basieren. Oft reicht ein einziger negativer Eintrag aus und Sie als Kreditnehmer bekommen in der Zukunft kein Darlehen gewährt. Es sei erwähnt, dass es sich um Ausnahmefälle handelt, die zum Beispiel von Kreditvermittlern gewährt werden, die ohne Schufa-Auskunft Darlehen an Kunden gewähren.

Was wird von der Schufa beeinflusst? Unter anderem die Baufinanzierung. (Foto: Urheberrecht: kunertus / 123RF Stockfoto.)

Doch wenn Sie sich einmal vor Augen halten, dass bei der Schufa rund 680 Millionen Einzeldaten gespeichert sind, dann ist die absolute Zahl der Fehler schon recht hoch.

Mittlerweile gibt es aber auch hierfür klare gesetzliche Regelungen. Auf Grund der Wichtigkeit der Schufa-Einträge hat jede Privatperson in Deutschland das Recht, einmal pro Jahr eines kostenlose Schufa-Auskunft zu erhalten. Alternativ können Sie auch diesen PDF-Vordruck vom BUND nutzen, um per Post die Daten abzufragen.

Ebenfalls gesetzlich verankert ist das Recht, fehlerhafte Einträge löschen zu lassen. Dafür reichen glaubhafte Belege der Zahlungen oder Tilgungen aus. Kommt es trotzdem zu problematischen Fällen, so sollten Sie sich umgehend an das Schufa Verbraucherservicezentrum Hannover, Postfach 5640, 30056 Hannover wenden. Wenn dabei keine einvernehmliche Lösung gefunden wird, muss meistens ein Anwalt für den Benachteiligten eintreten.

Die Zeit heilt alle Wunden – auch bei der SCHUFA

Doch auch wenn Sie berechtigterweise einen Eintrag in der Schufa erhalten, bleibt dieser nicht ewig bestehen. Werden offene Forderungen beglichen, so löscht die Schufa den vorgenommenen Eintrag nach drei Jahres bzw. zum Ende des dritten Kalenderjahres nach der Verzeichnung. Sind die Forderungen nicht tituliert und übersteigt die Summe den Wert von 2.000 Euro nicht, so nimmt die Schufa die Löschung umgehend vor, sofern die Schuld innerhalb von sechs Wochen nach der Eintragung beglichen wird. Um Minderjährige nicht schon früh in Ihrem Leben mit negativen Einträgen zu belasten, löscht die Schufa jegliche Daten immer umgehend nach dem Begleichen der Schuld.

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