Sicherheit oder Rendite? Risikotypen und passende Geldanlagen

Die Auswahl und Zusammenstellung des persönlichen Portfolios hängt entscheidend von dem eigenen Risikotyp ab. Welcher Risikotyp Sie sind und welche Anlageformen und Anlagestrategie sich für Ihre Geldanlage eignen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie kann ich mein Risikoprofil bestimmen?
  2. Welche Risikotypen gibt es?
  3. Welches Risiko haben bestimmte Finanzprodukte?
  4. Welche Geldanlage passt zu mir?

Wie kann ich mein Risikoprofil bestimmen?

Das eigene Risikoprofil setzt sich aus zwei verschiedenen Aspekten zusammen: der Risikobereitschaft und der Risikotoleranz. Die Risikobereitschaft beschreibt die persönliche Einstellung der AnlegerIn zu Rendite und Risiko: Wie viel Risiko möchte der oder die AnlegerIn eingehen? Das Sicherheitsbedürfnis in der Geldanlage ist eine individuelle Neigung und unterscheidet sich von AnlegerIn zu AnlegerIn.

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Neben der Risikobereitschaft ist auch die Risikotoleranz ein wichtiger Faktor zur Bestimmung des Risikoprofils. Bei der Risikotoleranz werden finanzielle und berufliche Umstände berücksichtigt, die einen Rahmen für die Möglichkeiten der Geldanlage aufspannen. Anders ausgedrückt: Wie viel Risiko kann sich der oder die AnlegerIn leisten?

Folgende Faktoren nehmen Einfluss auf die Risikotoleranz in der Geldanlage:

  • Bestehendes Vermögen oder Schulden: Je größer das bereits bestehende Vermögen ist, desto höher ist die Risikotoleranz. Bei eventuell auftretenden Verlusten bildet ein großes Vermögen einen Puffer und sichert den Erhalt der wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit. Wenn sich Anleger verschuldet haben, sollten diese Verbindlichkeiten zunächst getilgt werden, bevor eine Geldanlage stattfindet. Kredite und Darlehen kosten im Allgemeinen mehr Zinsen, als mit der identischen Summe in Anlagen erwirtschaftet werden kann.
  • Arbeitsverhältnis und Gehalt: Je sicherer der Arbeitsplatz von Anlegern und je höher der Verdienst ist, desto höher ist die Risikotoleranz. Ein langfristig gesichertes Arbeitsverhältnis sorgt für Stabilität in der Finanzplanung und erlaubt Anlegern, auf risikoreichere, aber renditestärkere Anlageformen zu spekulieren.
  • Anlagedauer: Je länger die geplante Anlagedauer ist, desto höher ist die Risikotoleranz. Anlagen mit einer Laufzeit bis zu fünf Jahren werden als kurzfristig, bis zu zehn Jahren als mittelfristig und mit Laufzeiten über zehn Jahren als langfristig bezeichnet. Langfristige Anlagen erhöhen Risikotoleranz, da zwischenzeitliche Verluste (z.B. durch Kursschwankungen) besser ausgeglichen werden können.

Welche Risikotypen gibt es?

Typ 1: Hohe Sicherheit und geringe Renditechance
Dieser Risikotyp beschreibt risikoaverse und risikoscheue Anleger. Oberstes Ziel der Anleger ist der stabile Erhalt des angelegten Kapitals. Die Anleger verzichten auf höhere Renditechancen zugunsten der Sicherheit vor Verlusten.

Typ 2: Mittleres Risiko und mittlere Renditechance
Anleger mit Wunsch nach guten Renditen bei überschaubarem Risiko finden sich in diesem Risikotyp. Mögliche kleine Verluste des Vermögens werden zugunsten von Renditechancen akzeptiert. Die Anleger sind nicht auf die kurzfristige Stabilität der Anlagen angewiesen.

Typ 3: Hohes Risiko für maximale Renditechance
Dieser Risikotyp beschreibt spekulative und risikofreudige Anleger. Mit der Geldanlage wird eine überdurchschnittliche Rendite angestrebt. Anteilige oder totale Vermögensverluste werden zugunsten von maximalen Renditechancen in Kauf genommen. Anlageformen mit erhöhter Volatilität werden wegen der Aussicht auf hohe Gewinne gewählt.

Wichtig: Die Zuordnung zu einem Risikotyp ist nicht für alle Anleger trennscharf festzulegen, es können Mischformen auftreten. Auch kann sich der eigene Risikotyp durch die Veränderung von persönlichen Rahmenbedingungen und Neigungen verschieben.

Welches Risiko haben bestimmte Finanzprodukte?

Der Zuordnung von Anlegern zu einem Risikotyp steht die Einordnung von Anlageformen zu Risikoklassen gegenüber. Das heißt: Verschiedene Optionen der Geldanlage sind unterschiedlich risikoreich und damit renditestark. Risikoklassen von Finanzprodukten werden in fünf Abstufungen beschrieben:

  • Risikoklasse A = kein Risiko: Hierzu zählen Sichteinlagen, Termingelder, Spareinlagen, Spar(kassen)briefe und -obligationen.
  • Risikoklasse B = nur Zinsrisiko: Neben Kapitallebensversicherungen gehören Staatsanleihen zu dieser Risikoklasse.
  • Risikoklasse C = Zins- oder Kursrisiko: Risikoklasse C umfasst Optionsanleihen, Geldmarktfonds, Rentenfonds (in Euro).
  • Risikoklasse D = Zins- und Kursrisiko: Anleihen, Aktienfonds, sonstige Investmentzertifikate und Fremdwährungsanleihen werden hier eingeordnet.
  • Risikoklasse E = Totalverlust möglich: Hierzu zählen Aktien, alternative Investments, alternative Investmentfonds, Credit Funds, Futures, Genussscheine, Hedgefonds, Hochzinsanleihen, Katastrophenanleihen, Medienfonds, Mikrofinanzfonds, Optionsscheine, Schiffsfonds, nachrangige Sparbriefe, strukturierte Finanzprodukte und Venture Capital.

Welche Geldanlage passt zu mir?

Bei der Auswahl einer Geldanlage wird nun der persönliche Risikotyp mit den verschiedenen Risikoklassen verglichen und entsprechende Finanzprodukte fokussiert. Dabei ist allerdings nicht nur die Auswahl einzelner Anlageformen, sondern auch die Zusammenstellung von Finanzprodukten als übergreifende Anlagestrategie ausschlaggebend. Im persönlichen Portfolio sollten sichere, aber renditeärmere mit riskanten, aber renditestarken Produkten kombiniert werden. Das Verhältnis von Sicherheit und Risiko kann dabei am persönlichen Risikotyp ausgerichtet werden.

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Für jeden Risikotyp die richtige Geldanlage

Geldanlage für Typ 1: Hohe Sicherheit und geringe Renditechance
Als sichere Geldanlage können beispielsweise Tagesgeld und Festgeld genannt werden. Allerdings fordern Kreditinstitute für diese Geldanlagen häufig schon ab einem Volumen von 50.000€ Negativzinsen – also Verwahrentgelte – die das Kapital des sicherheitsorientierten Privatanlegers schmälern, anstatt es zu vermehren. Manchmal gibt es bei Versicherern die Möglichkeit, in einen begrenzten Zeitraum (etwa 6 Monate) für positive 0,05% Zinsen Geld zu „parken“. Eine langfristige Option ist dies allerdings nicht.

Zudem schmälern inflationsbedingte Wertverluste das eigene Vermögen über die Zeit. Um das höchste Ziel, den stabilen Erhalt des Vermögens, zu gewährleisten, müssen also Renditen erwirtschaftet werden, die genannte Verluste ausgleichen. Es ist deshalb auch für den risikoaversen Typ 1 notwendig, die genannten sicheren Anlagen mit renditestärkeren Formen wie z.B. Mischfonds zu kombinieren. In der sichersten Verteilung wird der Anteil an renditeorientierten Anlagen nur so hoch gewählt, dass die erwarteten Gewinne gerade so die entstandenen Wertverluste durch Negativzinsen und Inflation abdecken.

Geldanlage für Typ 2: Mittleres Risiko und mittlere Renditechance
Für Anleger mit mittlerem Risiko- und Renditeprofil empfehlen wir insbesondere die Anlage in Mischfonds. In diesem Rahmen bieten wir eine aktive Vermögensverwaltung mit Sicherheitsschwelle an: den Vermögensplan Protect als klassische Fondsvermögensverwaltung und den Vermögensplan Protect Nachhaltig für umweltbewusste Anleger. In beiden Vermögensplänen wird für jeden der 8-12 im Portfolio aufgenommenen Fonds eine Sicherheitsschwelle eingerichtet, die das Risiko von Verlusten begrenzt. Eine ausgewogene Möglichkeit für attraktive Rendite bei begrenztem Risiko!

Geldanlage für Typ 3: Hohes Risiko für maximale Renditechance
Für risikobereite, renditeorientierte Anleger empfehlen wir Aktienfonds, börsengehandelte Indexfonds (ETFs) oder Strategien mit Einzelaktien.

Wir bieten unserer Kundschaft zwei ETF-Strategien zur Vermögensverwaltung an: ETF Easyfolio und ETF Easyfolio Green für Anleger mit Nachhaltigkeitsorientierung. ETFs bieten eine gute Option für hohe Renditen bei kalkulierbarem Risiko, das durch eine breite Verteilung innerhalb des Fonds (Diversifikation) abgemildert wird. Die Anlage mit ETFs eignet sich perfekt für langfristig orientierte Anleger, auch Sparpläne mit monatlichen Einzahlungen sind hier gut umzusetzen.

Im Rahmen von Strategien für Einzelaktien beraten wir Sie gerne zur Dividendenstrategie, Hidden-Champions-Strategie und den Profiteuren der Nachhaltigkeitspolitik.

Der TGI Tipp

Noch ein wichtiger Tipp von TGI Finanzpartner zum Schluss: Kaufen Sie immer nur Anlageprodukte, deren Funktionsweise Sie auch selbst vollständig verstehen. Kontaktieren Sie uns gern für ein unverbindlichen Erstgespräch. Wir beraten Sie gerne bezüglich Ihres Risikotyps zur optimalen Geldanlage!

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