
Frage: Wie ermittelt man den Wert einer Immobilie?
| von TGI Finanzpartner
Antwort: Beim Kauf einer Immobilie wird der Preis für das Haus oder die Wohnung vom Makler oder dem Verkäufer vorgegeben. Ob es sich jedoch um den tatsächlichen Wert handelt, verunsichert viele potentielle Käufer. Sie stellen sich daher die Frage, wie sich der Wert einer Immobilie tatsächlich ermitteln lässt. Wir geben im Folgenden darüber Aufschluss, auf was Sie alles achten sollten.
Den Wert einer Immobilie selbst ermitteln ist nicht möglich
Wenn Sie sich unsicher sind, ob der geforderte Preis für die gewünschte Immobilie tatsächlich dem richtigen Wert entspricht, dann möchten Sie sich hier natürlich absichern. Dies können Sie als Laie jedoch nicht alleine machen. Bei der Wertermittlung für eine Immobilie spielen viele Dinge eine Rolle. Neben der Bausubstanz, Modernisierung und dem Energieausweis, sind auch die Lage und Entwicklung der Umgebung von Wichtigkeit. Dies kann nur ein unabhängiger Gutachter oder Sachverständiger einschätzen.
Faktoren für die Wertermittlung
Nicht nur das Haus selbst steht im Vordergrund, wenn es um die Ermittlung des Wertes geht. Auch wenn der Verkäufer das gerne so sieht. Natürlich sind Restaurierungen, hochwertige Materialien und ein sehr gut ausgestatteter Energieausweis wichtige Punkte für den Wert einer Immobilie. Nicht zu unterschätzen sind jedoch die Fakten der Mikrolage. Wo liegt das Haus? Sind Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung? Für die Wertermittlung selbst gibt es drei verschiedene Verfahren.
Das Vergleichswertverfahren
Bei diesem Verfahren handelt es sich um die bevorzugte Ermittlungsmöglichkeit für unbebaute Grundstücke und Eigentumswohnungen. Auf Grundlage von Grundstücken oder Wohnungen in der ähnlichen Lage und Ausstattung, wird ein Wert festgelegt. Dies funktioniert aber nur, wenn ausreichend Vergleichswerte vorhanden sind. Nur wenige reichen nicht aus, um sich ein umfassendes Bild zu machen. Möchten Sie eine Eigentumswohnung in einem größeren Haus kaufen, so können Sie mit den Nachbarn Kontakt aufnehmen und fragen, wie hoch die Quadratmeterpreise bei ihren Wohnungen angesetzt waren. Meist helfen Nachbarn gerne.
Das Ertragswertverfahren
Sowohl die Immobilie als auch das Grundstück werden beim Ertragswertverfahren differenziert behandelt. Die Bewertung des Grundstücks läuft in diesem Fall über das Vergleichswertverfahren. Die Immobilie wird mit den zu erwartenden Erträgen geschätzt. Daher kommt dieses Verfahren vor allem bei Immobilien zum Einsatz, bei denen Erträge zu erwarten sind, wie bei Geschäftshäusern oder auch bei Wohnobjekten mit mehreren Mieteinheiten.
Das Sachwertverfahren
Auch hier wird der Bodenwert über das Vergleichswertverfahren ermittelt. Dazu kommt der Wert des Gebäudes. Dieser setzt sich auf der Grundlage der Gebäude, der umliegenden Außenanlage, Ausstattung zusammen. Bei dem Sachwertverfahren handelt es sich um das am meisten genutzte Verfahren, wenn es um die Schätzung von Immobilien, wie Einfamilienhäusern geht.
Die Wertermittlung bei Immobilien im Überblick
Möchten Sie ein Haus oder eine andere Immobilie kaufen, ist es grundsätzlich empfehlenswert, die Kosten für eine Wertermittlung über einen Gutachter mit einzuberechnen. Einige Immobilienbesitzer geben von sich aus an, die Kosten selbst zu tragen und so deutlich zu machen, dass der angegebene Wert nicht zu hoch angesetzt ist. Darauf haben Sie jedoch keinen Anspruch. Der Verkäufer darf allerdings nichts dagegen sagen, wenn ein potentieller Käufer diese Schätzung vornehmen lassen möchte. Auch online ist die Bewertung einer Immobilie möglich, hierbei handelt es sich jedoch nur um grobe Schätzwerte.