Frage: Ist das Eigenheim noch immer eine gute Wertanlage?

Antwort: Ob ein Eigenheim als Anlage „gut“ oder „schlecht“ ist, kann so pauschal nicht entschieden werden. Eine Bewertung kann auch nicht nur anhand der Höhe der Rendite entschieden werden, Faktoren wie Verfügbarkeit des Geldes und vor allem das Risiko sind wichtige Kriterien für Anlageentscheidungen.

Grundsätzlich ist der Kauf oder Bau einer Immobilie eine relativ sichere Wertanlage. Auch innerhalb von 20 oder 30 Jahren verlieren Wohnobjekte nur selten drastisch an Wert. Wer zusätzlich notwendige Reparaturen vornimmt und Renovierungen durchführt, sorgt für den Werterhalt. In Ballungsgebieten rund um oder in Großstädten wie München, Stuttgart, Hamburg oder ähnlichen Städten ist sogar mit einer Wertsteigerung des Grundstücks und damit auch mit einer Werterhöhung der gesamten Immobilie zu rechnen.

Der Nachteil dieser Anlageform: das Geld ist nicht direkt verfügbar. Der Verkauf des Eigenheims nimmt einige Zeit in Anspruch, wer also dringend liquide Mittel benötigt, muss unter Umständen einen teuren Zwischenkredit aufnehmen. In Hinsicht auf die Verfügbarkeit ist ein Tagesgeldkonto in diesem Fall sicher die bessere Wahl.

Die Rendite beim Eigenheim

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Rendite. Wer Aktien erkauft, der erzielt diese meist dadurch, dass er sie zu einem höheren Preis als dem Kaufpreis veräußert. Im Bereich der Immobilien sieht das anders aus. Häuser oder Wohnungen können Sie nur selten mit effektivem Gewinn verkaufen.

Die Rendite entsteht hier durch Mietzahlungen. Im Falle des Eigenheims nehmen Sie natürlich keine Miete ein, schließlich bewohnen Sie das Objekt selber. Haben Sie also keine Rendite?

Nur weil Sie keine Mieteinnahmen haben, heißt das nicht, dass Ihnen Ihr Haus kein Geld einbringt. Ab sofort müssen Sie nämlich selber keine Miete mehr zahlen. Genau diese entfallenen Mietzahlungen sind jetzt Ihre Rendite.

Rechnung anhand eines praktischen Beispiels

Sie kaufen ein Haus im Wert von 500.000 Euro mit 150 Quadratmetern Wohnfläche und finanzieren Ihr Objekt ohne Kredit. Schauen Sie jetzt im Internet nach dem Mietspiegel stellen Sie beispielsweise fest, dass der Quadratmeter in Ihrer Wohngegend 10 Euro kostet. Folglich entfallen pro Monat quasi 1.500 Euro Kaltmiete. Dass Sie niemals eine Wohnung mit 150 Quadratmetern anmieten würden, ist für die Berechnung Ihrer Rendite irrelevant. Jährliche nehmen Sie also kalkulatorisch 18.000 Euro ein, was bei einer Anlage von 500.000 Euro einer Rendite von 3,6 Prozent entspricht.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass es sich um eine sehr vereinfachte Rechnung handelt. Natürlich müssten Sie mögliche Maklerkosten, den Wertverlust Ihres Hauses über die Zeit oder Kreditzinsen miteinbeziehen.

Das Eigenheim gehört noch immer zu den besten Investitionen (Foto: Urheberrecht: elenathewise / 123RF Stockfoto.)
 

Ein Hauptgrund, um in Immobilien zu investieren ist die Inflation. Diese kann mitunter ebenfalls als Rendite angesehen werden. Nehmen wir an, Sie verfügen über 20.000 Euro. Davon können Sie sich genau ein Auto kaufen. Jetzt möchten Sie aber noch ein paar neue Reifen dazu kaufen, dass 2.000 Euro kostet. Folglich legen Sie Ihr Geld zu einem Zinssatz von 10 Prozent an. Nach einem Jahr haben Sie folglich 22.000 Euro auf dem Konto. Da die Inflation allerdings stolze 20 Prozent betrug, kostet das Auto nun 24.000 Euro und die Reifen 2.400 Euro.

Angenommen Sie kaufen eine kleine Wohnung für diese 20.000 Euro. Innerhalb eines Jahres erleidet diese keinen Wertverlust. Die Inflation beträgt wieder 20 Prozent. Jetzt können Sie Ihre Wohnung problemlos für 24.000 Euro verkaufen. Zwar haben Sie auch in diesem Fall keinen Gewinn gemacht, doch Ihr Geld sicher vor der Inflation verwahrt.

Wir können also festhalten, dass ein Haus eine risikoarme und relativ inflationssichere Wertanlage ist. Dafür ist die Rendite in der Regel geringer als bei Anlagen am Aktienmarkt. Doch mit dem Kauf oder Bau eines Hauses investieren Sie nicht nur in Sachwerte. Die emotionale Verbundenheit kann kein Geld der Welt aufwiegen, das sollten Sie stets im Hinterkopf behalten.

Beratung zu diesem Thema?

Vereinbaren Sie jetzt einen Termin!

04307-82 49 80 oder Termin vereinbaren