Eigenleistungen beim Eigenheim – So viel können Sie sparen

Die eigenen vier Wände sollen her und die Finanzierung möchten Sie am besten so günstig wie möglich gestalten? Bei einer knappen Kasse oder durchschnittlichem Einkommen empfiehlt es sich häufig, Eigenleistungen zur Erfüllung Ihres Wunsch-Zuhauses einzubringen. Das handwerkliche Geschick sollte jedoch nicht überschätzt werden! Können und Zeit müssen realistisch beim Hausbau und der Baufinanzierung eingeplant werden.

Mit welchem Aufwand und mit wie viel Kosten Sie rechnen müssen, erfahren Sie in unserem heutigen Blogbeitrag.

Was Bauherren in Eigenleistung übernehmen können

Berufstätige Bauherren mit Familie können realistisch gesehen pro Woche 20 Stunden Arbeitszeit auf der Baustelle einplanen. Durch diese Eigenleistung lassen sich bis zu 10% der gesamten Baukosten sparen. Die Handwerksarbeit wird von vielen Banken als alternative Geldquelle akzeptiert und auch “Muskelhypothek” genannt. Die Summe, die konkret gespart werden kann, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Dies hängt unter anderem von Ihrem Finanzierungspartner und den Kreditinstituten ab.

Eigenleistungen - skandinavisches Haus in rot weiß

Im folgenden Abschnitt können Sie sehen, welche Arbeiten gut alleine zu schaffen sind. Der Bauherr kann realistisch gesehen höchstens zwei Drittel von dem erledigen, was ein professioneller Handwerker schafft. Für Laien sind alle handwerklichen Arbeiten, die einen hohen Lohnanteil aber wenig Materialkosten haben machbar:

  • Tapezier- und Malerarbeiten (Ersparnis von ca. 7.800 Euro bei 125 – 190 Arbeitsstunden)
  • Verlegen von Laminat, Fliesen und Teppichböden (Ersparnis von 1.700 – 3.900 Euro bei 40 – 90h)
  • Trockener Innenausbau
  • Einbau von Zimmertüren (bei 20h Arbeitszeit ca. 1000 Euro Ersparnis)
  • Dachausbau (bei genügend Kenntnissen über Isolierung: Ersparnis von 4.100 – 5.300 Euro bei der Dämmung von Schrägen)
  • Mauerarbeiten sind mit viel Zeit und etwas Fachkenntnis zu schaffen
  • Außenanlagen wie Wege, Terrasse und Zäune, Garten (Ersparnis von 1.400 – 2.200 Euro bei 30 – 45h) anlegen

Wichtig: Sollte es auf Grund von nicht fertig gestellten Eigenleistungen zu Verzögerungen des Baus kommen, muss der Bauherr meist kostspielig nachfinanzieren und die ersparte Summe ist schnell dahin. Zu Situationen wie diesen kommt es dann, wenn Gewerke aufeinander aufbauen. Aus diesem Grund sollten Sie bei einigen Arbeiten lieber den Fachmann beim Hausbau heranziehen.

Wissenswertes für den Bauherren

Wenn Sie als Bauherr beim Hausbau selbst tätig werden, sind Sie für Ihre eigene Sicherheit und die Ihrer Helfer verantwortlich. Dabei müssen sie Folgendes beachten:

  • Schutzmaßnahmen treffen
  • Absicherung der Baustelle durch die Bauherrenhaftpflichtversicherung
  • Anmeldung der Helfer bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau)
  • Versicherungen für Bauherren abschließen (die Bauhelferunfallversicherung Beispielrechnung: 10 Helfer x 50h = 500h; 500h x 2 € Versicherungssatz = 1000 €)

Eigenleistungen beim Eigenheim - Haus aus Holz am See

Eigenleistungen beim Hausbau – Risiken beachten und abwägen

Sollten Sie und Ihre Helfer Mängel durch die Eigenleistungen verursachen, müssen Sie selbst für die Folgen geradestehen. Hinzu kommt, dass es für die eigene Arbeit keine Gewährleistung gibt. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die eingebrachten Eigenleistungen sogar die Gewährleistung an Baustellen zu Nichte machen können, die von einem gelernten Handwerker erbracht wurden. So erlischt beispielsweise die Gewährleistung des Elektrikers, wenn weitere Steckdosen vom Bauherrn angebracht wurden. Wägen Sie also vorher die Risiken ab, die durch Eigenleistungen entstehen können. Bei Arbeiten, die den Bau des Eigenheims erheblich beeinflussen, sollten Sie lieber den Fachmann einplanen.

Letztendlich müssen Bauherren, die viel selbst machen wollen mit einer längeren Bauzeit rechnen, da Profis schneller am Werk sind als Laien. Als Faustformel gilt: Je länger die Bauzeit ist, desto höher werden die Kosten. Dies liegt vor allem auch an der finanziellen Doppelbelastung, die durch die zuzahlende Miete und die laufenden Kosten des Hausbaus entstehen. Außerdem sollten Sie die Materialkosten als Bauherr im Blick haben und sich mit den Baustoffen auskennen, damit später nicht nachgebessert werden muss. Zusätzlich muss passendes Werkzeug angeschafft werden, bei dem private Bauherren in der Regel keine erschwinglichen Rabatte bekommen.

Wenn Sie selbst bauen, rät der VPB – Verband privater Bauherren e.V., sich vorab von einem unabhängigen Sachverständigen beraten zu lassen. Bereits vor Vertragsabschluss der Baufinanzierung sollten Sie mithilfe ihres TGI Finanzpartners ihr Kontingent an Eigenleistung durchsprechen und auflisten. Anschließend kann dann vertraglich festgehalten werden, wie viel Fremd- und Eigenleistung in den Hausbau einfließen, da dies später von einem Sachverständigen überprüft werden kann.

Ob sich Eigenleistung lohnt, lässt sich demnach schon im Vorfeld erahnen. Denn je mehr fachliches Wissen Sie als Bauherr haben, desto mehr können Sie beim Hausbau sparen.

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