Die Geldanlage über ETFs wird immer beliebter – und das zu Recht. Privatanleger können mit ETFs renditestark in ganze Märkte investieren und auch mit kleineren Sparbeträgen langfristig Vermögen aufbauen. Wir klären heute die wichtigsten Fragen rund um die Geldanlage mit ETFs: Was sind ETFs? Was sind die Vorteile? Was muss ich beim Investieren mit ETFs beachten? Für alle, die auch nach dem Lesen unseres Blogbeitrags noch Fragezeichen im Kopf haben, dem stehen die Finanzexperten und Finanzexpertinnen von TGI Finanzpartner natürlich gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Was sind ETFs?
ETFs (exchange-traded funds) sind Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden. Die Fondsgesellschaft verteilt das von den Anlegern investierte Geld dabei gleich auf mehrere Aktien eines bestimmten Indexes. Bekannte Indizes sind beispielsweise der Deutsche Aktienindex (DAX) oder der MSCI WORLD Index oder aber auch Branchenindizes.
Der ETF bildet die Zusammensetzung und Wertentwicklung des gewählten Indexes nach. Diese Automatisierung bildet die Grundlage für das passive Investitionsmodell (den Unterschied zwischen passivem Investieren und aktivem Management haben wir bereits in einem früheren Blogbeitrag erklärt).
In Deutschland sind über 1.500 ETFs börsennotiert. ETFs sind für die meisten Anlageklassen verfügbar, es kann also neben klassischen Aktien auch in Rohstoffe wie Gold, in bestimmte Branchen oder Regionen investiert werden.
Geldanlage – lieber sparen oder investieren?
Wer langfristig Geld anlegen möchte, sollte das Investment in ETFs auf jeden Fall in Betracht ziehen. Denn während beim Sparen in Geld und Anleihen das Risiko von Entwertung besteht (z.B. durch Inflation und Währungswechsel), arbeiten Anlagen in ETFs als Produktivkapital weiter. Als langfristiges Investment gedacht profitieren Anleger vom Zinseszinseffekt und erreichen einen stetigen Wertzuwachs.
Vorteile von ETFs
ETFs verbinden die Vorteile von Aktien und Fonds. Diese vier Vorteile sind für Privatanleger besonders relevant:
- ETFs sind kostengünstig.
- ETFs sind transparent.
- ETFs sind sicher.
- ETFs sind liquide.
ETFs sind kostengünstig: Durch das passive Investitionsmodell liegen die Verwaltungsgebühren für ETFs nur bei rund 0,3% pro Jahr. Beim Kauf von ETFs werden die üblichen Transaktionskosten an der Börse fällig. Einen Ausgabeaufschlag, wie es bei aktiv gemanagten Fonds gängig ist, gibt es bei ETFs nicht. Insgesamt entstehen also nur geringe Kosten, die die Rendite des Investments schmälern.
ETFs sind transparent: Bei der Geldanlage in ETFs funktionieren die Börsenindizes als Marktbarometer. Das heißt, dass die einem ETF zugrunde liegenden Wertpapiere und deren Wertentwicklung tagesaktuell eingesehen werden können. Hierfür ist nur ein schneller Blick in die Zeitung oder entsprechende Internetportale nötig (z.B. www.finanzen.net oder www.justetf.de).
ETFs sind sicher: ETFs investieren in sehr viele verschiedene Aktien eines Indexes. Diese breite Streuung senkt das Anlagerisiko. Außerdem wird in ETFs investiertes Geld bei der Fondsgesellschaft als Sondervermögen aufbewahrt. Somit ist das Investment bei möglicher Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens nicht betroffen.
ETFs sind liquide: ETFs werden an der Börse gehandelt. Der Kauf und Verkauf von ETFs ist jederzeit während der Börsenöffnungszeiten möglich. Der Wert von ETFs kann somit sehr schnell in Bargeld umgewandelt werden.
Kriterien bei der ETF-Auswahl
- Total Expense Ratio (TER)
Die Gesamtkostenquote zeigt an, welche Kosten bei einem Investmentfonds anfallen. Es ergibt sich ein Prozentwert, der den Anteil der Gesamtkosten des Jahres am Fondswert des Jahres darstellt.
- Umgang mit Dividenden
ETFs können entweder ausschüttend oder thesaurierend sein. Bei einem ausschüttenden ETF werden die Dividenden, die der ETF erwirtschaftet, direkt an die Anleger ausgeschüttet. Dieses Vorgehen bietet Steuervorteile, wenn der ETF im Ausland notiert ist. Durch die direkte Ausschüttung kann eine Doppelbesteuerung vermieden werden.
Thesaurierende ETFs investieren Erträge automatisch in die Anlage zurück. Somit steigt der Kurs des ETFs. Transaktionskosten, die beim aktiven Reinvestieren von ausgeschütteten Dividenden entstehen würden, entfallen.
- Replikationsmethode
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein ETF einen Index abbilden kann. Die beiden bekanntesten Methoden sind die physische Abbildung und synthetische Replikation.
Bei der physischen Abbildung kauft eine ETF-Gesellschaft genau die Aktien, die in einem Index enthalten sind. Diese zuerst einfach und logische erscheinende Vorgehensweise hat allerdings auch Nachteile. Bei Investments in große Indizes wie dem MSCI Emerging Markets (mit circa 1.400 Aktien) oder bei ETFs für Nischenmärkte entstehen mit einer physischen Replikationsmethode hohe Transaktionskosten.
Über sogenannte SWAP-Geschäfte ist es möglich, auch sehr große und komplizierte Indizes nachzubilden. Diese Methode nennt man synthetische Replikation. SWAP-ETFs basieren auf einem individuell verhandelten Tauschvertrag zweier SWAP-Partner (häufig swapen ETF-Gesellschaften mit ihren Mutterkonzernen z.B. ComStage mit Commerzbank). Der SWAP-Partner sichert der Fondsgesellschaft zu, die Rendite eines Indexes zu stellen.
Hierdurch entsteht allerdings ein Kontrahentenrisiko: Das Risiko, dass der SWAP-Partner zahlungsunfähig wird und die zugesicherte Rendite nicht auszahlen kann. Der maximale Verlust ist durch die europäischen Vorschriften zur Regulierung von Investmentfonds (OGAW) auf maximal 10% begrenzt – häufig fällt das Kontrahentenrisiko allerdings deutlich geringer aus.
- Steuerhässliche vs. steuereinfache ETFs
Ein weiteres Kriterium, das bei der Entscheidung für einen ETF beachtet werden sollte, ist die Besteuerung der Dividenden. Bei steuereinfachen ETFs erfolgt eine automatische Bezahlung im Zuge der Abgeltungssteuer. Für den/die Anleger In ergibt sich nur ein niedriger Verwaltungsaufwand.
Steuerhässliche Fonds sind ETFs mit „ausschüttungsähnlichen Erträgen“, die im Ausland notiert sind. Hier kommt es standardmäßig zu einer Doppelbesteuerung, da neben der Abgeltungssteuer zusätzlich Kapitalgewinne in der Steuererklärung angegeben werden müssen. Um diese Doppelbesteuerung zu umgehen, ist ein größerer Verwaltungsaufwand nötig.
ETF Sparpläne
Ein regelmäßiges Investment in ETFs ist schon ab 25€ monatlich möglich. Einzahlungen sind auch quartalsweise oder halbjährlich möglich. Über ETF Sparpläne werden nicht wie regulär ganze Anteile von ETFs gekauft, sondern nur Bruchstück-Anteile erworben. Aktions-Sparpläne reduzieren dazu Sparplangebühren und Ordergebühren.
Wir unterstützen Sie!
ETFs können für Privatanleger ein renditestarkes Investment in die Zukunft sein. Die Auswahl der geeigneten Indizes ist bei der großen Anzahl der verfügbaren Optionen allerdings eine Herausforderung für jeden Finanzlaien. Außerdem müssen einige Kriterien beachtet werden, um die Geldanlage in ETFs abzusichern.
Die Finanzexperten von TGI Finanzpartner beraten Sie kompetent und führen Sie souverän durch den ETF Dschungel. Wir bieten auch für kleinere Summen ETF Einmaleinlagen und Sparpläne für eine Servicegebühr von 1% jährlich an. Für eine optimale Finanzplanung können wir innerhalb Ihres Kundendepots aktiv gemanagte Fonds mit passiven Investments kombinieren. Hierfür vereinbaren wir im Austausch ein individuelles Pricing.