Sollzinsbindung- langfristige oder kurzfristige Finanzierung?

Die eigene Immobilie ist für die meisten Menschen vermutlich die größte Investition ihres Lebens. Da Sie der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung meist über Jahrzehnte hinweg begleiten wird, sollten Sie die Sollzinsbindung im Voraus gut durchdenken. Zu Beginn einer jeden Immobilienfinanzierung sollte deshalb ein Finanzierungsplan stehen. Denn wer bei der Finanzierung nachlässig ist, wird sein Haus auf Jahre gesehen vielleicht nicht halten können. Zu Beginn sollten Sie das vorhandene Eigenkapital ermitteln. Der Kaufpreis wird dann dem vorhandenen Eigenkapital gegenübergestellt. Die entstehende Differenz muss durch Fremdkapital gedeckt werden. Vergessen Sie bei Ihrer Kalkulation nicht, dass auch Kaufnebenkosten wie z.B. Grunderwerbsteuer, Makler und Notargebühren und Gerichtsgebühren sowie Ausgaben für Renovierungen und Außenanlagen berücksichtigt werden müssen.

Wenn Sie sich mit dem Gedanken ein Baufinanzierungsdarlehen aufzunehmen auseinandersetzen, sollten Sie über die richtige Zinsbindungsfrist nachdenken.

Die Zinsbindungsfrist

Während der Zinsbindungsfrist bleibt der Zinssatz zu dem Sie das Darlehen geliehen haben gleich. Würde man den Zinssatz für sein Vorhaben vorab nicht festlegen, würde er sich täglich dem aktuellen Marktgeschehen anpassen. Je nach aktueller Kapitalmarktentwicklung könnte er zu Ihren Gunsten fallen oder zu Ihren Ungunsten steigen. Ihre Monatsrate würde sich somit von Monat zu Monat ändern. Eine Sollzinsbindung bietet Ihnen also Planungssicherheit. So wissen Sie von Anfang an, wie hoch Ihre monatlichen Raten sein werden. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass je höher das allgemeine Zinsniveau ist, desto kürzer wird die gewählte Zinsbindungsfrist sein. In Zeiten mit niedrigen Zinsen empfehlen sich langfristige Zinsbindungsfristen, idealerweise bis zur vollen Tilgung des Darlehens.

Es gibt jedoch einige weitere Faktoren, die die Auswahl der Zinsbindungsfrist beeinflussen:

  • erwarteten Entwicklung des Zinsniveaus
  • Gesamtlaufzeit des Kredites
  • die verbleibenden Restschuld
  • Sondertilgungen
  • Zinsaufschläge für bestimmte Zinsbindungsfristen

 

Die Zinsbindung kann zwischen 5 und 30 Jahren betragen. Zinsbindungsfristen unter 5 Jahren kommen eher selten vor.

Die kurze Sollzinsbindung

Eine kurze Sollzinsbindung beträgt in der Regel zwischen 5 und 10 Jahren. Sie bietet die Chance, dass die Bauzinsen nach Ablauf der Zinsbindung eventuell gesunken sind. Sie können dann zu diesen günstigeren Konditionen eine Anschlussfinanzierung abschließen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Sollzins, den die Bank für das Darlehen von Ihnen verlangt, bei einer kurzen Laufzeit geringer ausfallen wird. Sie sollten jedoch bedenken, dass die verbleibende Restschuld nach einer kurzen Zinsbindung noch besonders hoch ist. Eine kurze Zinsbindungsdauer bietet sich nur an, wenn das Zinsniveau hoch ist und es eine Tendenz zu sinkenden Zinsen gibt. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Sie Ihre Restschuld mit Hilfe einer hohen Tilgung oder durch Sondertilgungen innerhalb der Zinsbindung zurückzahlen können.

Aktuell ist das Risiko, dass die Zinsen nach Ende der Sollzinsbindung steigen relativ hoch. Sollten Sie also befürchten, dass Sie das Darlehen nicht innerhalb der kurzen Zinsbindung zurückzahlen können, sollten Sie sich für eine lange Zinsbindung entscheiden.

Die lange Zinsbindung

Von einer langen Zinsbindung spricht man ab 15 Jahren aufwärts. Diese Zinsbindung bietet Ihnen für viele Jahre Planungssicherheit: Sie kennen die Höhe der monatlichen Rate Ihrer Baufinanzierung und sichern sich auf Jahre einen niedrigen Zins. Sollte Ihr finanzieller Spielraum niedrig sein und Sie eine niedrige Tilgung bevorzugen, sollten Sie sich für eine lange Zinsbindung entscheiden. Sie sollten jedoch wissen, dass je länger die Laufzeit ist, desto höher ist auch der Zinssatz.

Banken lassen sich die Sicherheit einer langen Zinsbindung in Form eines Zinsaufschlags bezahlen. Da langfristig mit einem Anstieg der Bauzinsen gerechnet wird, ist für die meisten Bauherren eine lange Zinsbindung die bessere Wahl. Nach aktueller Gesetzeslage haben Sie sogar trotzdem das Recht nach 10 Jahren der Vollauszahlung mit 6 Monaten Kündigungsfrist Ihr Darlehen umzuschulden. So können Sie sogar noch spätere eventuell niedrigere Zinsen nutzen. Die Bank darf Ihnen natürlich nicht kündigen bei regulärer Bedienung des Darlehens. Der kostenlose Sollzinsbindungsrechner von Ihrem TGI Finanzpartner kann Ihnen bei der Wahl der richtigen Zinsbindungsfrist für Ihre Baufinanzierung einen ersten Überblick verschaffen.

Haben Sie noch Fragen zum Thema Baufinanzierung? Oder wünschen Sie genauere Informationen zu den Themen Finanzierungsmittel, Fördermittel oder ähnlichem? Ihr TGI Finanzpartner in Kiel, Hamburg und Flensburg steht Ihnen von der Erstberatung bis hin zur Kaufpreiszahlung jeder Zeit mit Rat und Tat zu Seite. Für TGI stehen Ihre Wünsche und Möglichkeiten im Mittelpunkt der persönlichen Beratung.

 

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