Welchen Einfluss hat die sinkende Nachfrage nach Immobilien auf die Preisentwicklung?

Die letzten Jahre sind maßgeblich von einer schier nicht enden wollende Aneinanderreihung von Krisen geprägt. Insbesondere die hohe Inflation, steigende Bauzinsen und deutlich gestiegene Energiekosten führen zukünftig zu einer zwangsläufigen Neuausrichtung des Immobilienmarktes. Doch was bedeutet das mit Blick auf die Immobilien-Nachfrage? Hat die Nachfrage-Entwicklung einen Einfluss auf die Preisentwicklung? Vor welchen Herausforderungen stehen einerseits Kaufinteressenten und andererseits Immobilieneigentümer perspektivisch? TGI Finanzpartner klärt auf!

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie ist die aktuelle Nachfragesituation für Immobilien derzeit einzuschätzen?
  2. Ist zukünftig mit einem Preisrückgang von Immobilien in Schleswig-Holstein zu rechnen?
  3. Wie ist der Immobilienmarkt derzeit für Kaufinteressenten einzuordnen?

 

Wie ist die aktuelle Nachfragesituation für Immobilien derzeit einzuschätzen?

Die ansteigenden Energiekosten sowie die historisch hohe Inflation sorgen für veränderte Bedingungen am Immobilienmarkt.

Als Reaktion auf die steigende Inflation reagierte die Europäische Zentralbank (EZB) mit einer Leitzinserhöhung, um einem weiteren Inflationsanstieg geldpolitisch entgegenzuwirken und das Preisniveau zu stabilisieren. Die Bauzinsen stehen im engen Zusammenhang mit den Leitzinsen. Der wichtigste Leitzins, der sogenannte Hauptrefinanzierungszins, legt fest, zu welchem Zinssatz sich Banken kurzfristig Geld von der EZB leihen können. Mit der Erhöhung der Leitzinsen können Banken ihre Kredite nur noch zu höheren Zinssätzen offerieren, wodurch sich die Kosten für Immobilienkäufe deutlich erhöht haben. Konnte ein Kredit in Deutschland vor einigen Monaten noch mit einem günstigen Zinssatz finanziert werden, bewegen sich die Zinsaufwendungen aktuell auf einem deutlich höheren Niveau. Solch große Zins-Schwankungen in kürzester Zeit führen dazu, dass zukünftige Immobilien-Kaufentscheidungen mit steigender Unsicherheit behaftet sind. Die Folge – zunehmend weniger Menschen können sich eine Immobilienfinanzierung leisten. Aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht ist die Reaktion auf steigende Preise in der Regel eine sinkende Nachfrage. Bei einer Verteuerung der Immobilienfinanzierung geht die Nachfrage tendenziell zurück. In dem Immobilienmarktatlas 2022 berichtet die LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG beispielsweise von einem Rückgang des Immobiliengeschäftes und eine Verlagerung vom derzeitigen Verkäufermarkt hin zu einem Käufermarkt.

(Quelle: LBS-Immobilienmarktatlas 2022 „Regionen in Schleswig-Holstein“; https://www.lbs.de/presse/p/presseinformationen/details_17292678.jsp)

Ist zukünftig mit einem Preisrückgang von Immobilien in Schleswig Holstein zu rechnen?

Welchen Einfluss hat die sinkende Nachfrage nach Immobilien auf die Preisentwicklung? - TGI Finanzpartner Beratung Kiel Flensburg Hamburg

Die Preise am Immobilienmarkt stiegen in der Vergangenheit unaufhaltsam nach oben. Zu der Frage, wie sich die Immobilienpreise hingegen zukünftig entwickeln werden, gibt es regionsabhängig unterschiedliche Prognosen.

Die LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG untersuchte Immobilien-Angebote in der Region Schleswig-Holstein im Zeitraum vom 01.07.2021 bis 30.06.2022. Im Folgenden ein Auszug aus dem Schleswig-Holsteinischem Immobilienmarkt (Immobilienmarktatlas 2022 – LBS Bausparkasse):

Die höchsten Preisentwicklungen verzeichneten die Inseln Sylt, Amrum, Föhr und die Lübecker Bucht. Der teuerste Standort an der Ostseeküste ist laut der Studie der Timmendorfer Strand. Die Nachfrage nach Ferienwohnungen unweit der Küste führte auch zu steigenden Preisen bei Bestandswohnungen in der Region (Scharbeutz 6.777 €/m2, Zuwachs: 50,5 %; Großenbrode 5.924 €/m2, Zuwachs: 77,1 %; Schönberg 4.356 €/m2, Zuwachs: 93,6 %).

In Kiel stiegen die Preise für Wohnimmobilien bis zu 37,3 Prozent. Für gebrauchte Häuser in Lübeck beispielsweise erhöhte sich der Preis pro Quadratmeter um c.a. 35,2 %. Bestandswohnungen verzeichneten einen Preisanstieg von bis zu 38,5 % pro Quadratmeter.

Die Preise von Immobilien in Norderstedt stiegen durchschnittlich seit 2020 bei Häusern um 4.439 Euro und bei Wohnungen m2 26,8 Prozent.

Der Studie zur Folge erhöhten sich die Angebotspreise im Vergleich zu 2020 durchschnittlich zwischen 15 und 105 Prozent. Die Ausnahme bildeten Stadtteile in Hamburg (Ahrensburg, Reinbek, Wedel, Norderstedt, Kaltenkirchen, Geesthacht), wo leichte Preisrückgänge zu verzeichnen waren. In der Studie wird davon ausgegangen, dass das Eigentum in Schleswig-Holstein trotz der gestiegenen Preise künftig nicht an Attraktivität verlieren wird. Gerade Menschen, die eine hohe Kapitalausstattung haben, werden selbst in hochpreisige Regionen investieren, insbesondere im Hinblick auf einen Altersruhesitz oder einer Ferienimmobilie.
Außerdem wird die Nachfrage in bezahlbaren Randlagen aller Voraussicht nach zukünftig steigen.

(Quelle: LBS-Immobilienmarktatlas 2022 „Regionen in Schleswig-Holstein“; https://www.lbs.de/presse/p/presseinformationen/details_17292678.jsp)

Wie ist der Immobilienmarkt derzeit für Kaufinteressenten einzuordnen?

Aufgrund des aktuellen Zinsniveaus sind die Kosten für eine Immobilienfinanzierung deutlich gestiegen. Wer sich den Traum von einer Eigentumswohnung oder einem eigenen Haus erfüllen möchte, muss deutliche höhere Zinskosten in Kauf nehmen. Mögliche Kaufinteressenten sollten sich daher genaustens überlegen, ob sie sich eine Finanzierung jetzt und in Zukunft leisten können. Neben den persönlichen Abwägungen sind weitere Kriterien bei einer Kreditvergabe für eine Immobilienfinanzierung zu berücksichtigen – wie ist die individuelle Eigenkapital-Situation, sind eventuelle Sicherheiten vorhanden oder was für eine Immobilie soll in welcher Region erworben werden. Aktuell sind die Prüfungen einer möglichen Kreditvergabe durch eine Bank erkennbar kritischer geworden als noch zu Zeiten der Niedrigzinsphase. Um daher die bestmöglichen Konditionen aushandeln zu können, wäre es ratsam, einen kompetenten und unabhängigen Finanzberater zu konsultieren. Der Berater kann die individuelle Situation in Hinblick eines Immobilien-Kredits mit seiner Expertise gut einordnen, um eine Kreditvergabe zunächst einmal zu ermöglichen und zusätzlich das Maximum an Konditionen herauszuholen. In Anbetracht der deutlich erhöhten Eintrittsbarrieren hinsichtlich eines Bank-Kredites ist der eigenständige Weg zur Hausbank daher nicht zu empfehlen.

Als Finanzexperten sind wir auf die Immobilienfinanzierung spezialisiert und bestens mit den regional bedingten Kreditvergabeprozessen und dem deutschlandweitem Immobilienmarkt vertraut. Gerne stehen wir ihnen in Hinblick auf Ihr Anliegen beratend zur Seite und finden passende Lösungen für Ihr individuelles Vorhaben.

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