
Droht das Ende des Aktienbooms?
| von TGI Finanzpartner
Der amerikanische Aktienmarkt brummt, nach jüngsten Umfragen des "Investors Intelligence" sind die Aktienanleger so optimistisch wie selten zuvor. Selbst um die Jahrtausendwende, auf dem Höhepunkt des Hypes um neue Internet- und Technologiewerte, gab es mehr Pessimisten auf dem Markt. Zurzeit halten viele Anleger die Aktienspekulation für einen Selbstläufer mit garantierten Kurszuwächsen und satten Dividenden. Dementsprechend hat die Wertpapierspekulation in den USA mit einem Volumen von ca. 445 Milliarden US-Dollar eine neue Rekordhöhe erreicht.
Die „bullishe“ Stimmung wird von zwei Faktoren angefeuert: dem großen Vertrauen der Anleger in die Allmacht der Notenbank und der scheinbar positiven Gewinnentwicklung der amerikanischen Unternehmen.
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Kursanstiege beruhen auf Rückkäufen
Mittlerweile mehren sich aber die Stimmen der Börsenexperten, die vor einem baldigen Ende der Hausse warnen. Sie führen die jüngsten Gewinnsteigerungen der im S&P 500 gelisteten Unternehmen weniger auf eine reale Ausweitung des Geschäftsvolumens sondern vielmehr auf eine Reduktion des frei handelbaren Aktienangebots zurück.
Im letzten Jahr kauften die Unternehmen aus dem S&P 500 eigene Aktien im Gesamtwert von circa 500 Milliarden Dollar zurück. Viele finanzierten den Aktienrückkauf per Kredit, die Verschuldung amerikanischer Unternehmen erreichte dadurch einen neuen Höchststand.
Während sich führende US-Manager weiter betont optimistisch über die Entwicklung des Aktienmarktes äußern, zeigen diverse Inside-Barometer eine andere Tendenz. Demnach nutzen die Firmenlenker auf privater Ebene die hohen Aktienkurse zum massiven Abverkauf eigener Anteile. Offensichtlich glauben sie nicht an die Fortsetzung des Aktienbooms.
Aktuelle Risiken für den Aktienmarkt
Die aktuellen Prognosen zur Entwicklung der Weltwirtschaft sagen zwar ein globales Wachstum von 3,7% voraus (Europa + 1% und USA + 2,8%) der IWF stützt seine Voraussagen aber einmal mehr vor allem auf die ungesättigten Märkte in Asien, Osteuropa und Lateinamerika. In wichtigen Schwellenländern wie Brasilien, der Türkei, Indonesien oder Südafrika mehren sich aber die Anzeichen für ernste wirtschaftliche Probleme. Die Prognose des IWF könnte wie eine Seifenblase zerplatzen. Selbst die chinesische Wirtschaft dürfte 2014 nicht mehr so dynamisch wachsen wie die letzten Jahre. Aus dem Reich der Mitte droht eine besondere Gefahr für die Aktienmärkte – eine riesige Kreditblase. Sie ist binnen 5 Jahre von 14.000 Milliarden Dollar auf 23.000 Milliarden Dollar angewachsen.
Der Aktienmarkt steht womöglich kurz vor dem Ende einer lange Hausse, wer jetzt noch einsteigen möchte, muss erhebliche Risiken in Kauf nehmen. Vor diesem Hintergrund wird die Investition in Edelmetalle, wie Gold, wieder interessanter. Der Goldmarkt hat im letzten Jahr massive Kurseinbrüche erlebt, viele Gold-Investmentfonds habe ihre Anteile komplett auf den Markt geworfen und so den Preis gedrückt. Sollten die Aktienmärkte 2014 abstürzen, würde die Nachfrage nach Gold wieder sprunghaft ansteigen, es könnte sich also lohnen jetzt Gold zu kaufen.