
Kapitallebensversicherung in der Krise
| von TGI Finanzpartner
Die Kapitallebensversicherung galt jahrzehntelang als Inbegriff der sicheren aber lohnenden Geldanlage. Dieses Image hat in jüngster Zeit erhebliche Kratzer bekommen, aufgrund der extrem niedrigen Leitzinsen sind nämlich auch die Garantiezinsen für Kapitallebensversicherungen in den Keller gefallen. Aktuell garantieren die Versicherer noch für 1,75%, doch bereits für das nächste Jahr rechnen Experten mit einem weiteren Zinsrückgang auf circa 1,25%. Zwar verweisen die Versicherer gerne auf die Überschussbeteiligung durch die viele Versicherte auf eine ordentliche Gesamtrendite kommen, dieser Bonus ist aber nicht sicher und kann auch ganz entfallen.
Viele Verbraucherschützen raten mittlerweile vom Neuabschluss einer Lebensversicherung ab und nicht wenige Versicherte spielen mit dem Gedanken ihre alte Police zu kündigen.
Lohnt es sich eine Kapitallebensversicherung zu kündigen?
Bei der Kündigung einer Kapitallebensversicherung verbleibt in der Regel ein Großteil der aufgelaufenen Erträge bei der Versicherung. Deshalb ist es häufig besser eine schlecht verzinste Police bis zum Vertragsende zu besparen. Eine Ausnahme bilden Verträge die erst wenige Jahre laufen, bei ihnen fallen die Abzüge weniger stark ins Gewicht.
Bei Altverträgen, die vor 2004 geschlossen wurden und noch einen guten Garantiezins beinhalten, ist von einer Kündigung grundsätzlich abzuraten. Wer das angesparte Kapital dringend benötigt, kann seine Lebensversicherungspolice an einen Zweitverwerter verkaufen. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die sich auf den Ankauf bereits laufender Lebensversicherungsverträge spezialisiert haben. Im Vergleich zu den mageren Rückkaufsangeboten der Versicherer haben sie deutlich mehr zu bieten.
Alternative für risikobereite Anleger
Bei der fondsgebundenen Lebensversicherung erwirbt der Versicherte mit seinen Beiträgen Anteile an Wertpapierfonds.
Er hat die Wahl zwischen relativ sicheren Renten- und festverzinslichen Wertpapierfonds oder riskanten Aktienfonds. Diese Art der Lebensversicherung bietet enorme Renditechancen aber auch hohe Risiken. Es gibt keine Garantieverzinsung, der Gewinn ist einzig und allen von der Kursentwicklung des gewählten Fonds abhängig. Der Vertrag endet an einem bestimmten Stichtag, dann werden die Fondsanteile an der Börse verkauft und der Anleger erhält den vertraglich vereinbarten Anteil am Erlös. Bei der fondsgebundenen Lebensversicherung ist theoretisch auch ein Totalverlust der eingezahlten Beiträge möglich. Es gibt jedoch Policen die zumindest für die Sicherheit des eingezahlten Kapitals garantieren.