Kryptowährungen: Eine neue Form der Geldanlage?

Kryptowährungen: Eine neue Form der Geldanlage?

| von TGI Finanzpartner

Die Prognose für 2022 zeigt: Das Zinstief für Sparzinsen hält sich auch im kommenden Jahr hartnäckig. Geldanleger suchen deswegen verstärkt nach Alternativen zu klassischen Investitionen. Eine dieser neuen Formen der Geldanlage ist das Investment in Kryptowährungen wie den Bitcoin. Aber: Empfiehlt die unabhängige Finanzberatung von TGI die Geldanlage in Kryptowährungen? Und was ist eine Kryptowährung überhaupt genau?

Eignen sich der Bitcoin und andere Kryptowährungen als Geldanlage?

Die Investition in Kryptowährungen verspricht sehr hohe Renditen – bei sehr hohem Risiko. Die Geldanlage gilt damit als hochspekulativ. Dies hat mehrere Gründe:

Zunächst sind die Kurse aller Kryptowährungen extrem volatil. Das bedeutet, dass es zu sehr starken Kursschwankungen kommen kann. Beispielsweise mussten Anleger im November 2018 etwa 4.000€ für einen Bitcoin bezahlen, im April 2021 lag der Preis für einen Bitcoin bereits bei 50.000€. Allerdings verlief der Anstieg im Preis dabei alles andere als geradlinig. Zwischenzeitlich kam es zu Kurseinbrüchen um mehr als 60%.

Die hohe Volatilität von Kryptowährungen liegt darin begründet, dass ihr Wert alleine von Angebot und Nachfrage des Marktes bestimmt wird. Die Anzahl von verfügbaren Coins ist dabei teilweise limitiert – bei der Währung Bitcoin beispielsweise auf 21 Millionen Stück.

Weiterhin unterliegen die dezentralen Kryptowährungen keiner Form der staatlichen Aufsicht, Kontrolle oder Qualitätssicherung. Das investierte Kapital ist nicht geschützt (wie beispielsweise bei der Einlagensicherung des Tagesgelds). Es ist also jederzeit möglich, die komplette Investition in kürzester Zeit zu verlieren. Dabei sind insbesondere kleine und neue Währungen risikobehaftet, da ihr Fortbestehen ungewiss ist. Wenn Währungen beispielsweise aus Mangel an Kapital nicht weitergeführt werden, verlieren sie ihren Wert – und die Anleger ihr investiertes Vermögen.

Für wen eignet sich Kryptowährung als Geldanlage?

Wir von TGI Finanzpartner halten die Geldanlage in Kryptowährungen zum aktuellen Stand grundsätzlich nicht für die Vermögensverwaltung unserer Kundschaft geeignet. Aus diesem Grund schließen wir Investments in Digitalwährung im Leistungsangebot aktuell aus.

Wer sehr risikobereit ist (Risikotyp 3) und auf eigene Faust in Kryptowährungen investieren möchte, sollte Bitcoin und Co. nur als einen Baustein in einem breit gefächerten Portfolio mit ansonsten risikoärmeren Formen der Geldanlage nutzen. Es ist außerdem notwendig, die Entwicklung der digitalen Währungen ständig zu beobachten, um sofort auf Kursschwankungen reagieren zu können. Der vollständige Verlust der eingesetzten Summe muss zu jeder Zeit einkalkuliert werden.

Zu welchem Risikotyp Sie gehören, können Sie in unserem Blogbeitrag, Sicherheit oder Rendite? Risikotypen und passende Geldanlagen, nachlesen.

Was ist eine Kryptowährung?

Doch was genau versteht man jetzt eigentlich unter dem Begriff ,,Kryptowährung"? Grundlegendes Merkmal von Kryptowährungen (oder auch Digitalwährungen genannt) ist, dass sie nur virtuell existieren. Es gibt keine physisch greifbaren Münzen oder Scheine, die einen bestimmten Geldwert repräsentieren. Die digitalen Coins sind als Daten in einem weltweiten Computernetzwerk gespeichert.

Die bekannteste digitale Währung ist der Bitcoin, der auch häufig als Synonym für Kryptowährungen im Allgemeinen benutzt wird. Neben dem Bitcoin gibt es aber mehrere tausend andere Kryptowährungen wie beispielsweise Ethereum, Tether, Ripple oder Dash.
Kryptowährungen haben – im Gegensatz zu klassischen Währungen wie dem Euro – eine dezentrale Struktur. Die Digitalwährungen sind ohne staatlichen Einfluss und frei von der Steuerung durch eine Zentralbank. Die Coins werden von Privatpersonen beim sogenannten „Mining“ hergestellt: Durch das Verfügbarmachen von Rechenleistung entstehen mit Hilfe der Blockchain-Technologie neue Einheiten einer Kryptowährung.

Zuletzt sollte bedacht werden, dass Kryptowährungen nicht als nachhaltige Geldanlage bezeichnet werden können: Das Mining aber auch die Speicherung der Dateien sind extrem energieintensiv und erzeugen einen sehr hohen Ausstoß an CO2. Einige „grüne“ Kryptowährungen (wie Cardano oder Polkadot) achten aber auf eine umweltschonendere Herstellung der Coins mit erneuerbaren Energien.

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